Tagesseminar am 8. Mai 2025 – Vortrag von Dr. rer. nat. Dietmar Bäzold

Organische Säuren verstehen

Dr. rer. nat. Dietmar Bäzold
Dipl.-Chemiker, Senior Scientist IABC AG

Organische Säuren sind eine Verbindungsklasse, die bei grundlegenden Stoffwechselprozessen im Körper entsteht. Die Messung der organischen Säuren ermöglicht eine funktionelle Ernährungsbewertung durch eine einfache Urin-Analytik. Stoffwechselreaktionen erzeugen eine Vielzahl von Verbindungen – so auch diese organischen Carbonsäuren, die bei der Verdauung von Nahrungsprotein, Fett und Kohlenhydraten entstehen. Sie werden vom Körper zur Erzeugung von Zellenergie verwendet und liefern darüber hinaus viele der für die komplexen Zellfunktionen nötigen Bausteine. Organische Säuren entstehen auch durch den Stoffwechsel des Darmmikrobioms, den Stoffwechsel von Neurotransmittern und während der Entgiftung in der Leber. Abweichende Werte geben Aufschluss über kausale Therapieansätze und allgemeine Ernährungshinweise.

Die quantitative Messung organischer Säuren im Urin ermöglicht eine funktionelle Bewertung des Nährstoffstatus. Was heisst das im Detail? Enzyme, die für die Verstoffwechselung organischer Säuren verantwortlich sind, sind vitamin- und mineralstoffabhängig. Somit können Erhöhungen organischer Säuren auf einen funktionellen Bedarf an diesen Nährstoffen auf zellulärer und biochemischer Ebene hinweisen.